Der Klimawandel & die Klimagerechtigkeit
New York verbraucht mehr Energie als der ganze afrikanische Kontinent. Weltweit haben über 1 Milliarde Menschen noch keinen Zugang zu Elektrizität. Doch trotz eines enormen Ungleichgewichts bei Produktion und Verfügbarkeit von Energie auf unserer Erde, verbrauchen wir insgesamt bereits zu viel und sprengen damit als Menschheit längst die natürlichen Grenzen. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger hat im Frühjahr 2014 die CO2 -Konzentration in unserer Atmosphäre dauerhaft 400 ppm und damit der Klimawandel einen neuen Höhepunkt erreicht. 400 ppm ist die höchste Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre seit 600 000 Jahren. Ein Alarmzeichen.
Die Industrienationen nutzen seit dem Beginn der industriellen Revolution um 1750 Energie für ihre Entwicklung in großem Ausmaß und bedingen dadurch den globalen Klimawandel. Viele Länder im globalen Süden sind durch den Klimawandel existenziell betroffen, ohne ihn verursacht – das heißt auch ohne bislang energetisch profitiert – zu haben. Milliarden Menschen, die noch vergleichsweise wenig Zugang zur Verwendung von Energie haben, beanspruchen mit gutem Recht die verstärkte Nutzung von Energie und Ressourcen.
„Der Klimawandel ist ein Symptom unserer nicht nachhaltigen Lebensstile“, sagt Klimaforscher Mojib Latif. Insgesamt ist eine Übernutzung der Ressourcen unseres Planeten festzustellen. Die vielen Symptome für unseren „Zuviel-Verbrauch“ sind tägliche Schlagzeilen in den Medien.
Im Rahmen des Schwerpunktes Klimagerechtigkeit setzen wir uns für eine gerechte Aufteilung der zur Verfügung stehenden Ressourcen unter Berücksichtigung der ökologischen Grenzen unseres Planeten ein. Da wir auch in Österreich mehr Ressourcen verbrauchen als uns fairer Weise zustehen würden, ist eine tiefgreifende Veränderung unseres Lebensstils unser Ziel. Im Sinne eines „from overconsumption to solidarity“.
Das Klimabündnis, als Bündnis zwischen Gemeinden in Österreich und indigenen Völkern in Amazonien stellt den Versuch dar die Idee der Klimagerechtigkeit als Organisation zu leben.
Hier findest du eine Auswahl an Infos zum Thema:
Weblinks
Österreichische Themenplattform Klimagerechtigkeit: Allianz für Klimagerechtigkeit
From Overconsumption to solidarity SO:FAIR-Initiative
Themenplattform Clean Clothes: Clean Clothes
Mediathek für Klimagerechtigkeit
System Change not Climate Change
Overdeveloped.eu
Onlinepuplikationen
Leitfaden Klimagerechtigkeit für Betriebe (Klimabündnis Österreich)
Das Dilemma mit der Klimagerechtigkeit (Klimabündnis Österreich)
17 Ziele für eine bessere Welt (Broschüre zu den Social Develoment Goals) (Klimabündnis Österreich)
Leitfaden Klimaschutz in Gemeinden – Kapitel Klimagerechtigkeit (Klimabündnis Österreich)
Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel (Klimabündnis Österreich)
„Pressures on and threats to protect areas and indigenous territories in Amazonia“
Ohne Maß und Ziel? (GLOBAL 2000)
Prosperity without growth, Jackson, T. (2009) (Sustainable Development Commission)
Studienrichtungen mit Aspekten der Klimagerechtigkeit
Universität Wien: Master Internationale Entwicklung
Alpen Adria Universität Klagenfurt: Master Studium Sozial- und Humanökologie
Filmtipps
Literatur zum Thema
Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen
Die besten Bücher zur Klimakrise 2021
Ein »Weiter so!« führt unausweichlich zum Kollaps. Franz Josef Radermacher und Bert Beyers stellen die Überlebensfrage. Wie Stephen Hawking mag man davon ausgehen, dass die Menschen ihren Heimatplaneten über kurz oder lang verlassen werden. Radermacher und Beyers sehen diese Option – aber auch andere. Sie plädieren für Maßnahmen, die trotz aller berechtigten Skepsis Hoffnung auf eine Zukunft des Menschen auf diesem Planeten machen.
Sozialethische Untersuchungen zu einem nachhaltigen und gerechten Klimaschutz
Sebastian Kistle, Metropolis 2017
Sebastian Kistler hinterfragt in seinem Buch die weit verbreitete Position, dass jeder Mensch ein gleiches Recht auf dieselbe Menge an CO2-Emissionen habe, und hält eine um demokratische Gleichheit erweiterte Schwellenwertkonzeption unter den Aspekten der Gerechtigkeit und der Nachhaltigkeit für eine sinnvollere Alternative. Demnach sollte auch in der Klimapolitik das oberste Ziel sein, dass möglichst alle Menschen in globaler und intergenerationeller Perspektive oberhalb eines Schwellenwertes, der ein Leben in Würde ermöglicht, leben können. Die Definition des Schwellenwertes sowie der Umgang mit Emissionen, die zu Entwicklungssteigerungen oberhalb des Schwellenwertes führen, sollten in einem politischen Prozess, in dem sich die Beteiligten als Gleiche begegnen,
entschieden werden. Zur Argumentation dieser These wird der Klimawandel als vielschichtiges Gerechtigkeitsproblem herausgestellt und die Frage beantwortet, ob und inwiefern es ethisch rechtfertigbar ist, in Form von Emissionszertifikaten ein Recht auf etwas auszusprechen, was andere nachweisbar schädigt.
Dieses Buch, verfaßt von Fachleuten des international renommierten Wuppertal Instituts, liefert eine Analyse der Konfliktlagen. Es entwirft überdies Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit und umreißt die Konturen einer globalen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, die gleichermaßen der Natur wie den Menschen verpflichtet ist.Ein wichtiges Informationswerk und ein Kompass für alle, die nach Wegen zu einer zukunftsfähigen Weltgesellschaft suchen.
Warum sind wir so unfähig, selbst bei den existenziellen Fragen für unsere Zukunft zu klaren und wirksamen Entscheidungen zu kommen? Überraschenderweise haben sich gerade in letzter Zeit die Chancen für ein Aufbrechen dieser Handlungslähmung entscheidend verbessert. In allen Sektoren unserer globalen Gesellschaft, in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, werden inzwischen nahezu alle alten Dogmen des Denkens fundamental in Zweifel gezogen und konstruktiv überwunden.
Die drohende Klimakatastrophe und wie wir sie verhindern können, das ist das Thema der Gegenwart. Denn wenn Mensch und Natur überleben wollen, muss etwas passieren. Franz Alt zeigt, warum es notwendig und sinnvoll ist, eine neue Werte-Ethik zu etablieren mit dem Ziel, ein achtsames, nachhaltiges Leben zu ermöglichen.
1972 erschütterte ein Buch den Fortschrittsglauben der Welt: der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ an den Club of Rome. Vierzig Jahre später holt die renommierte Denkfabrik erneut zu einem großen Wurf aus. Pünktlich zum Jubiläum wiederum einen Blick in die Zukunft zu wagen, noch dazu mit einem der Autoren des legendären Reports von einst, war ein medienwirksamer Schachzug
Dieses Buch will einen neuen Blick auf unsere gemeinsamen Besitztümer ermöglichen. Es zeigt die Vielfalt unserer Gemeingüter – und welch’ ungeheures Potenzial in ihnen steckt. Es macht uns vertraut mit Dingen wie Creative Commons, Slow Food und der Wissensallmende. Und es skizziert durch praktische Beispiele den Weg, wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie durch Gemeingüter auf Dauer erhalten oder erreicht werden können.
C. Bertelsmann Verlag, München 2015.
Die Kriege sind zurück, Hunger und Not gehören auch in Europa wieder zum Alltag, Aufklärung feindliches Denken gewinnt an Boden. Die Welt verfügt zum ersten Mal in ihrer Geschichte über die Ressourcen, Hunger, Krankheit, Tyrannei auszumerzen; und doch wird der Kampf um knappe Güter Menschen verachtend in immer neuen Dimensionen ausgetragen.
Barbara Bauer, Adolf Buitenhuis, Dorothée D’Aprile, Manfred Kriener, Le Monde diplomatique, 2017
Der Klimagipfel in Paris 2015 war der Startschuss im Wettlauf um die Zukunft. Nach zwei Jahrzehnten der Lähmung, in denen der weltweite Klimaschutz stagnierte und nur der CO2-Ausstoß gut vorankam, schwebt wieder Hoffnung durch die Atmosphäre. Aber wie geht es jetzt weiter? Wie viel Zeit bleibt noch zum Umsteuern? Wie schnell schmilzt das Polareis wirklich? Mit Beiträgen von Franz Alt, Stefan Rahmstorf, Kirsten Kohlhaw, Elizabeth Rush u. a. Zudem mit der Erklärungen zum Klimawandel des Dalai Lama, von Papst Franziskus und Häuptling John Fire Lame Deer
Jean Ziegler verbindet seine Erfahrungen als UN-Sonderberichterstatter und seinen Kampf für eine friedliche, gerechte Welt mit dem Recht auf Nahrung. Er erinnert unermüdlich an die dramatisch ungleichgewichtige Verteilung der Güter, an die strukturelle Gewalt unserer Weltordnung und an „Milliarden-Zocker“, die durch ihre Spekulationen Nahrungsmittel monströs verteuern.
Der in Indien geborene Autor, der an der Uni Hannover lehrte, analysiert in diesem Buch, warum die von der UNO im Jahr 2000 verkündeten Milleniumsziele nicht erreicht werden. Weltbank und Internationaler Währungsfonds enttarnt er als heimliche Herrscher der Welt und zeigt auf, wie eine alternative, nachhaltige Entwicklung aussieht und beschleunigt werden kann.
Wie ein Junkie von seiner Droge ist unsere Zivilisation abhängig von den Schätzen, die die Erde birgt. Doch die Anzeichen mehren sich, dass die Zeit billiger Rohstoffe bald vorbei sein wird. Wie wird sich die Weltwirtschaft entwickeln, wenn sich die Fördermengen der wichtigsten Ressourcen nicht mehr steigern lassen? Welchen Beitrag können Urban Mining und Recycling leisten und für welche Stoffe lässt sich kurzfristig adäquater Ersatz finden?
Immer mehr Menschen drosseln ihren Fleischkonsum und Plastikverbrauch oder ziehen Car-Sharing-Angebote dem eigenen Auto vor. Um den Energie- und Ressourcenverbrauch unserer Gesellschaft zu senken, muss diese Öko-Avantgarde jedoch in eine Massenbewegung transformiert werden. Hierzu bedarf es einer Fokussierung der Politik auf wirksame Suffizienzstrategien.
Unsere gesamte Wirtschaftsordnung baut auf ewigem Wachstum auf – aber nun brauchen wir einen anderen Motor, sagt Tim Jackson. In seinem Standardwerk zur Wachstumsdebatte fordert der britische Ökonom nicht weniger als eine neue Wirtschaftsordnung, die auf einem anderen Wohlstandsbegriff beruht.
Unsere Welt hat sich verändert: Menschen produzieren ihre Lebensmittel wieder zunehmend selbst; in den Städten dominieren Busse, Radfahrer und Fußgänger; die fossilen Energieträger befinden sich auf dem Rückzug; weltweit boomen die Umwelttechnologien. Noch ist diese Welt eine Vision, doch überall mehren sich die Anzeichen für Veränderung. Das Buch zeigt auf, wie sich dieser Pfad weiterverfolgen lässt.